Wissenswertes zum Anschnallen

Anschnallen – kein Problem, das kann ich! Doch ist euer Kind richtig angeschnallt? Autogurt

Fast zwei Drittel aller Eltern sichern ihren Nachwuchs im Kindersitz nicht richtig und ordnungsgemäß. Sie schnallen ihre Kinder lieber etwas lockerer an, aus Angst den Kleinen weh zu tun. Die Gurte werden nur über das Baby gelegt, statt fest genug angezogen. So leidet die Sicherheit darunter und die Verletzungsgefahr steigt drastisch an.

 

Warum nicht auf dem Schoß transportieren?

Man kommt schnell in die Versuchung, gerade wenn das Kind quengelt, kuscheln will oder gestillt wird. Was soll da schon passieren? Man hält ja sein Kind ordentlich fest. Was viele Mütter nicht wissen: Bei einem Aufprall ist der Schoß nicht sicher. Das Gewicht des Erwachsenen erdrückt das Kind und verletzt es im schlimmsten Fall ernsthaft. Ein ähnliches Problem besteht übrigens auch im Flugzeug.

Zu empfehlen ist also immer ein Kindersitz, der mit 3- oder 5-Punkte Gurt ausgestattet ist und ordentlich und fest genug angezogen wird.

 

Was geschieht, wenn man sein Kind nicht richtig sichert, zeigt dieses Video von AutoBild in Zusammenarbeit mit der DEKRA sehr erschreckend:

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Wie fest ist fest genug?

Ihr könnt auf Nummer sicher gehen mit einem einfachen Test: Dem Pinchtest / Quetschtest:

  1. Schnallt euer Kind an und zieht die Gurte fest
  2. Versucht nun mit dem Daumen (Oben) und dem Zeigefinger (unten) einen Schultergurt zu greifen und eine Schlaufe zu bilden
  3. Wenn ihr eine Schlaufe bilden könnt, sitzt der Gurt zu locker. Strafft ihn und führt den Test erneut durch. Der Sicherheitsgurt sitzt optimal, wenn ihr ihn zwischen euren beiden Fingern nicht mehr zusammenquetschen könnt.

 

Anschnallen Schritt für Schritt – so ist euer Kind richtig angeschnallt

Lest am besten als erstes immer sorgfältig die Bedienungsanleitung zum Kindersitz durch. So erfahrt ihr auch wie Gurt und Kopfstütze am besten auf die Proportionen eures Kindes angepasst werden können.

 

  1. Löst die Gurte vor dem Anschnallen immer komplett. Beide Gurte sollten zeitgleich gelockert werden. Da euer Kind ständig wächst und unterschiedlich dicke Kleidung trägt ist eine Überprüfung der Gurte bei jeder Fahrt zu empfehlen.
  2. Setzt euer Baby in die Schale oder lasst das Kind selbst in den Kindersitz steigen. In der Babyschale sollte sich der Körper des Kindes möglichst nah am Gurtschloss befinden. Bei älteren Kindern müssen Rücken und Po vollflächig an der Rücklehne auftreffen um ein Hohlkreuz zu vermeiden. Die Schulterblätter sollten Kontakt zur Rückenlehne haben.
  3. Beachtet dabei: Liegen die Schultergurte nicht eng genug am Hals rutschen Sie von den schmalen Schultern. Bei einem Unfall wird das Kind nicht gehalten und die Gefahr des Herausschleuderns aus dem Sitz besteht.
  4. Klickt die Gurte ins Gurtschloss und überprüft ob die Gurte glatt verlaufen oder verdreht sind. Die oberen Gurte sollten nah am Hals liegen, die unteren dürfen nicht im Bauchraum verlaufen.
  5. An der vorderen Seite des Sitzes befinden sich die zentralen Gurtstraffer. Zieht die Gurte fest an und vergewissert euch erneut ob der Gurtverlauf richtig ist.
  6. Liegen die Gurte eng genug an? Überprüft erneut und strafft sie gegebenenfalls erneut. Auch der Pinch-Test kann jetzt zum Einsatz kommen.

 

Besonderheit beim 5-Punkt-Gurt: Klickt die Gurte ins Schloss und zieht im Anschluss die unteren Gurte fest, indem ihr die Schultergurte auf Höhe des Gurtschlosses nach oben zieht. So könnt ihr sichergehen dass auch die unteren Gurte fest genug gestrafft sind.

 

Anschnallen in Folgesitzen ab 15 kg bis 36 kg

Auch für ältere Kinder empfehlen wir euch immer einen Sitz mit Rückenlehne zu nutzen, da diese sicherer sind. Sitzerhöhungen bieten keinerlei Schutz und können leicht bei einem Aufprall herausrutschen. Es besteht Strangulationsgefahr.

 

Das müssen Sie beim anschnallen mit Fahrzeuggurt beachten:

  • Der untere Gurt soll gerade über den Beinen eures Kindes liegen und über den Hüftknochen positioniert werden. Bei einem Gurtverlauf im Bauchraum könnten schwerwiegende innere Verletzungen im Falle eines Unfalls auftreten.
  • Der Schultergurt läuft über das Schlüsselbein und liegt nicht am Hals an.
  • Sitzerhöhungen – ob nun mit oder ohne Rückenlehne – dürfen nie nur mit einem Beckengurt (2-Punkt-Gurt) befestigt werden. Euer Kind muss immer mit einem 3-Punkt-Gurt angeschnallt sein.

Wussten Sie schon? Auch im Taxi dürfen Kinder nur in einem geeigneten Kindersitz befördert werden. Achten Sie beim Bestellen des Taxis darauf ob das Auto einen integrierten Sitz hat oder Kindersitze dabei sind. Wenn nicht, kann ein solches Taxi mit Ausstattung bestellt werden. Und auch hier gilt wieder: Ist mein Kind richtig angeschnallt?

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