Zusätzlich zu den Kindersitzen bieten die Hersteller viel Zubehör an, das entweder im Auto oder auf dem Kindersitz installiert werden kann. Mit der Einführung der Kindersitz-Norm R129 (i-Size) werden viele Zubehörartikel für das Auto auch zugelassen und sogar von einigen speziellen Institutionen getestet. Es gibt jedoch auch Zubehör, das auf der Roten Liste steht und im Auto verboten ist. In diesem Artikel möchten wir einen Überblick über das Kindersitzzubehör anbieten und dessen Funktionen im Auto vorstellen.
Seit wann ist das Kindersitz-Zubehör zugelassen?
Zuvor war das Zubehör unter den Normen R44/03 und R44/04 nicht zugelassen. Erst mit dem Aufkommen der Norm R129 (i-Size Zulassung nach der Größe und nicht nach dem Gewicht des Kindes) wurde es einfacher, die Sicherheit von Zubehör zu testen. Die Standards in der Norm R129 sind auf der Basis der Vorgängerversion R44 aktualisiert, sodass sie die Sicherheitsstandards in beiden neuen und vorhandenen Normen umfassen. Die Norm R129 wurden im Jahr 2013 veröffentlicht und es gibt keine Pläne, sie in naher Zukunft zu verändern.
Herr Ratzek vom ADAC: “ Dieses Zubehör sollte nicht sorglos gekauft und verwendet werden, denn sowohl der Kindersitz als auch der Fahrzeuggurt haben eine Genehmigung und dürfen deshalb nicht verändert werden.“
Typen von Kindersitz-Zubehör
Es gibt viele Typen von Zubehör und normalerweise müssen sie im Auto oder am Kindersitz befestigt werden. Theoretisch bergen alle Gegenstände im Auto, die nicht befestigt sind, eine potenzielle Gefahr.
Flaschen, Spielzeuge, Kisten und andere Kleinigkeiten können bei einer Notbremsung hinauf geschleudert werden und den Kopf eines Passagiers verletzen. Deshalb muss das meiste Zubehör im Auto für Kinder gesichert werden. Becherhalter, Spiegel, Schlafkissen, Gurt-Sicherung und so weiter. Alle diese Produkte haben Verschlüsse zur Fixierung im Kindersitz. Andere Zubehöre, wie zum Beispiel getönter Schutz für ein Fenster, ein iPad oder Spielzeug sind nicht im Auto eingebaut. Einige Eltern haben Angst, dass das Kind sich langweilen könnte, deshalb befestigen sie hängende Spielzeuge am Kindersitz und vergessen, dass diese bei einer Notbremsung nicht sicher sind und das Kind verletzen können. Doch das muss nicht sein: Zum Beispiel kann das iPad an einer Trittschutzmatte befestigt werden, der den Sitz vor Schmutz schützt, und auch das iPad in einer transparenten Hülle hält, sodass dein Kind die Videos sicher ansehen kann.
Wer reguliert die Zulassung?
Die Zulassung vergibt die KBA (Kraftfahrt-Bundesamt Fahrzeugteile). Sie entscheidet welches Zubehör im Auto sicher ist. Die Experten von KBA haben eine Rote Liste und eine Grüne Liste. Auch der ADAC macht eigene Tests, um zu prüfen, welches Sicherheitsniveau das Zubehör hat. Deswegen gibt es einige Produkte, die gar nicht im Auto zu empfehlen sind. Auch der Kindersitzhersteller kann festlegen, dass nur das Originalzubehör im Kindersitz erlaubt ist, sonst übernehmen sie keine Haftung bei einem Unfall und tauschen den neuen Kindersitz trotz Garantie nicht aus. Einige Sitzhersteller erlauben kein fremdes Zubehör in ihren Sitzen. Zum Beispiel der Hersteller Cybex, der nur sein eigenes Zubehör in Sitzen akzeptiert.
Welches Zubehör könnte im Auto eingebaut werden?
Wie oben erwähnt, gibt es eine Rote Liste von Zubehör vom KBA. Zum Beispiel: Eine Isofix-Unterlage für drei Kindersitze auf der Rückbank ist nicht im Auto erlaubt.
Weitere Beispiele sind Rücksitzauflage für 3 Kinderrückhalteeinrichtungen, Sicherheitsgurtverlängerung oder Notebookhalterung. Der Grund dafür ist, dass du das Kind verletzen könntest. Ersatz der Original Gurtpolster und Bezüge sind verboten.
Auf der Grünen Liste steht das Zubehör, welches den Standard der Sicherheit erfüllt. Normalerweise sind die Produkte von Kindersitzherstellern alle getestet und können mit dem Sitz verwendet werden. Es gibt Hersteller, die sich nur auf Zubehöre spezialisieren, z.B.: Close Parent Pipi Unterlage, 5pointplus Gurtsicherung, und Kneeguard Fußstütze.
Bevor du also einige schöne Produkte für den Sitz kaufst, prüfe bitte, ob diese sicher sind und ob du diese Produkte in deinen Sitz einbauen darfst.
ACHTUNG!
Ersetzen der Original Gurtpolster und Bezüge ist verboten!
Welches Kindersitz-Zubehör wird vom ADAC empfohlen?
- 5pointplus Befestigung im Kindersitz ab 6 Monaten bis 4 Jahren: Gurt-Sicherung für Kinder, die sich häufig selbst abschnallen. Die Sicherung kann auf den inneren Gurt installiert werden und das Kind vor herausschlüpfen sichern.
- Eine Einlage für Kindersitz (Sommerbezug) – hilft gegen Schwitzen und es ist auch ein extra Layer für hygienischen Schutz, die ihr jederzeit leicht abnehmen und waschen könnt.
- In Winterfußsack oder Winterponcho kannst du dein Kind richtig Anschnallen und somit mögliche Fehler mit dem Anschnallen vermeiden.
- Das Nackenkissen von Sandini ist für eine lange Reise entwickelt, wenn das Kind unterwegs schläfrig ist und der Kopf nach vorne kippt. Bitte beachtet, dass nicht alle Nackenkissen zugelassen sind!
Quelle:
ADAC: „Kindersitzzubehör im Test: Nicht sorglos verwenden“