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Ist ein vorwärts gerichteter Kindersitz beim Heckaufprall sicherer als ein Reboarder?


Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit Reboardern ist die danach, ob ein rückwärts gerichteter Kindersitz bei einem Auffahrunfall von Nachteil ist. Bei einem Frontalcrash ist ein Reboarder immer die beste Wahl für unsere Kinder, doch wie sinnvoll ist ein rückwärts gerichteter Sitz, wenn ein Auto von hinten auffährt? Ist ein Reboarder auch da noch sicher?

 

Heckaufprall versus Frontcrash

Es gibt viele unterschiedliche Varianten von Unfällen. Die wichtigsten sind der Frontalzusammenstoß, die Seitenkollision und der Heckaufprall. Bei weniger als drei Prozent der Verkehrsunfälle überschlägt sich das Fahrzeug.

 

Heckunfälle sind seltener und meist leichter

Ein Blick in die Unfallstatistiken der letzten Jahre verrät, dass der Frontalcrash mit über 65 % die wahrscheinlichste aller Aufprallarten ist, gefolgt von der Seitenkollision mit 27,3 %. Ein Heckaufprall ist mit einer Häufigkeit von gerade einmal 4,2 % deutlich unwahrscheinlicher.

 Frontcrash Heckaufprall Häufigkeiten

Zwar unterscheiden sich die maßgeblichen Statistiken alle ein wenig, Fakt jedoch ist, dass die Kollision von hinten bei den schweren Unfällen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ziehen wir nur diese Unfälle mit Schwerverletzten und Toten heran, so ergibt sich ein noch deutlicheres Bild: Laut einem Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen aus dem Jahr 2011 sind lediglich 5,6 % aller schweren Unfälle Heckunfälle.

 

Der Heckaufprall in der Praxis:

Auffahrunfall

Typische Szenarien für leichte Auffahrunfälle sind etwa folgende: Auto A steht an der Ampel, Auto B fährt auf oder die Autos A und B rollen im zähflüssigen Verkehr aufeinander. Die Kfz-Insassen werden bei solchen Unfällen oft nur leicht oder gar nicht verletzt. Dass Heckunfälle meist glimpflich verlaufen, zeigt auch die Statistik: Laut einer Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. stehen Heckunfälle mit 53,9 % an der Spitze der Unfälle, bei denen es lediglich leicht Verletzte gibt. Oftmals fließen Schäden aus Heckkollisionen überhaupt nicht in die Unfallforschung ein, da sie mangels Personenschaden nicht gemeldet werden (müssen). Die gefühlte Wirklichkeit („Mir ist schon einmal jemand aufgefahren.“) verfälscht deshalb an der Stelle ein wenig unser Urteilsvermögen. Eine Ausnahme stellt das Auffahren mit hoher Geschwindigkeit auf ein Stauende dar. Derartige Massenkarambolagen bzw. Kettenunfälle auf der Autobahn sind leider häufig so schwer, dass es viele Tote und Schwerverletzte gibt. Wenn das passiert, was zum Glück selten ist, hilft manchmal leider der beste Kindersitz nicht mehr. Wir können demnach sagen: Heckkollisionen sind selten und gehören in aller Regel zu den leichten und ungefährlichen Verkehrsunfällen.

 

Warum geht ein Frontcrash oft mit schwereren Verletzungen einher?

Die Tatsache, dass Frontalzusammenstöße meist dramatischer verlaufen als Heckunfälle, ist so zu erklären: Stoßen zwei Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von jeweils 50 km/h frontal und ungebremst zusammen, so werden die Einzelgeschwindigkeiten der Autos addiert. Ein Frontalzusammenstoß mit dieser zunächst relativ gemütlichen Geschwindigkeit entspricht dabei einem ungebremsten Aufprall gegen ein Hindernis mit einer Geschwindigkeit von 100 (!) Stundenkilometern. Fährt dagegen ein 100 km/h schnelles Fahrzeug A einem 80 km/h fahrenden Fahrzeug B von hinten auf, so werden die Geschwindigkeiten voneinander abgezogen. Der Aufprall entspricht dabei etwa dem Auffahren auf eine Wand mit einer Geschwindigkeit von lediglich 20 km/h (100-80 km/h). Beim Heckaufprall verteilen sich somit die Kräfte auf die weiter in die gleiche Richtung rollenden Fahrzeuge während die Fahrzeuge beim Frontalaufprall aus hoher Geschwindigkeit abrupt abgebremst werden und die Aufprallkraft nicht entweichen kann. Daraus resultieren die oft enormen Schäden bei Frontalzusammenstößen und Unfällen, bei denen ein Fahrzeug ungebremst mit einem Hindernis kollidiert.

 

Mehr Knautschzone im rückwärts gerichteten Kindersitz

Daneben bieten Reboarder beim Heckunfall einen entscheidenden Vorteil gegenüber vorwärts gerichteten Kindersitzen: Die Knautschzone zum empfindlichen Kopf des Kindes ist größer. Der Kopf eines Kindes, das vorwärts transportiert wird, befindet sich ein ganzes Stück näher am Unfallgeschehen als der Kopf eines Reboarderkindes. Insbesondere bei kleinen Autos mit kurzem Kofferraum und wenig Knautschzone kann dieser Fakt Leben retten oder vor schwereren Verletzungen schützen.

 

Fazit:

Zunächst wirkt ein vorwärts gerichteter Kindersitz im Fall eines Heckaufpralls sicherer. Tatsächlich kommt dies aber auf den Einzelfall an und wird auch weitestgehend durch den Fakt entkräftet, dass ein Heckunfall in der Praxis deutlich seltener vorkommt als ein Frontalzusammenstoß. Leider wissen wir als Autofahrer und Eltern nicht vorher, wann und ob wir Opfer eines Unfalls werden und wie dieser am Ende stattfinden oder ausgehen wird. Wir können uns einzig auf Wahrscheinlichkeiten verlassen und unsere Kinder für die häufigsten Unfallarten bestmöglich sichern. Dazu gehört neben einem guten und sicheren Kindersitz auch, dass wir Sitz und Kind richtig anschnallen. Wir wünschen Ihnen eine gute und unfallfreie Fahrt!