Häufig erreichen uns Anfragen von Eltern, die verunsichert sind, weil der Kopf Ihres Babys oder älteren Kindes im Kindersitz nach vorne auf die Brust fällt, sobald die Kleinen eingeschlafen sind. Wir haben deshalb ein paar Tipps zusammengestellt, die euch dabei helfen können, die Sitzposition eures Kindes in seinem Autokindersitz zu verbessern und das Vorfallen des Kopfes zu verhindern.
Warum fällt der Kopf im Kindersitz nach vorn
Wenn wir schlafen, lässt unsere Körperspannung nach. Dies ist ganz normal und nicht nur bei den Kleinen so: Sicherlich kennt ihr dieses Phänomen auch selbst, wenn ihr schon einmal im Bus oder Auto eingeschlafen und einige Zeit später mit Nackenschmerzen wieder aufgewacht seid.
Ursächlich für das Vorfallen des Kopfes sind die zu geringe Neigung unseres Sitzes und der fehlende seitliche Halt für den Kopf. Bei unseren Kindern ist das ähnlich. Wenn der Kopf nach vorne auf die Brust fällt, liegt dies an der Sitzposition eures Kindes beziehungsweise am zu aufrechten Einbau des Kindersitzes.

Was tun gegen das Vorfallen des kindlichen Kopfes im Kindersitz?
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- Prüft die Gurte
- Seht euch die Sitzposition eures Kindes an
- Optimiert den Einbau des Kindersitzes
Welche Punkte im Einzelnen bei diesen Punkten zu beachten ist, erfahrt ihr im Folgenden.
1. Prüft die Gurte
Wenn der Kopf eures Kindes im Kindersitz regelmäßig nach vorne fällt, solltet ihr zunächst prüfen, ob ihr euer Kind fest genug anschnallt. Sind die Gurte zu locker, kommt oftmals nicht nur der Kopf nach vorne, sondern das Kind kippt spätestens bei einer Bremsung mit dem kompletten Oberkörper in Richtung seiner Füße und sackt zusammen. Ist dies der Fall, müsst ihr die Gurte im Sitz deutlich fester ziehen.
Achtet außerdem darauf, dass die Schultern eures Kindes beim Festziehen der Gurte hinten an der Rückenlehne anliegen und dass euer Kind mit dem Po fest in der Sitzschale sitzt und nicht ins Hohlkreuz fällt. Zwischen dem kindlichen Rücken und der Lehne des Kindersitzes sollte auf keinen Fall ein Leerraum entstehen.
Der Kopf fällt weiter auf die Brust?

2. Seht euch die Sitzposition eures Kindes an
Je aufrechter euer Kind im Kindersitz sitzt, desto wahrscheinlicher ist das Vorfallen des Kopfes. Die Lösung des Problems ist naheliegend: Der Kindersitz muss liegender eingebaut werden. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass sich die Belastungswerte auf euer Kind bei einem Unfall erhöhen, je flacher Ihr Nachwuchs in seinem Sitz liegt. Während Babyschalen häufig mit einer flachen Liegeposition ausgestattet sind, ist dies bei Nachfolgekindersitzen in der Regel nicht mehr der Fall. Bei diesen spricht man deshalb von einer Ruheposition. Es ist also durchaus gewollt, dass ältere Kinder aufrechter in ihrem Kindersitz sitzen.
Insbesondere bei vorwärtsgerichteten Kindersitzen kann eine zu liegende Position im Falls eines Crahs sehr gefährlich sein – dies gilt übrigens nicht nur für eure Kinder, sondern auch für Fahrer und Beifahrer. Wie aufrecht ihr den Kindersitz eures Kindes einstellt, ist deshalb immer auch eine Sache der Abwägung. Handelt dabei stets nach dem Grundsatz: So liegend wie nötig, so aufrecht wie möglich. Insbesondere für junge Babys, die noch viel und häufig im Auto schlafen, sollte die Sitzposition möglichst flach sein, je älter und stabiler euer Kind ist, desto aufrechter kann es im Auto mitfahren.
3. Optimiert den Einbau des Kindersitzes
Auch wenn ihr die flachste Position eures Kindersitzes eingestellt habt, kann es sein, dass der Kopf eures Kindes weiterhin nach vorne fällt. Insbesondere bei Autos, die sehr steile Sitzbänke haben, gestaltet sich ein flacherer Einbau der Babyschale oder des Kindersitzes ohnehin oft schwieriger.
Babyschalen und Reboarder, die mit Gurt befestigt werden
Während Kindersitze, die mit Isofix im Auto eingebaut werden, bei der Montage meist wenig Spielraum, dafür aber viele Sitzpositionen bieten, sind Autokindersitze, die mit dem Fahrzeuggurt befestigt werden, oft flexibler im Einbau.
Tipps für die Babyschale:
Die meisten Babyschalen, die mit Isofix bzw. auf einer Isofix-Basisstation befestigt werden können, sind auch ohne Base anschnallbar. Um eine möglichst flache Liegeposition für euer Baby zu erreichen, kann es sinnvoll sein, die Babyschale in den ersten Wochen oder Monaten nach der Geburt mit Gurt zu befestigen. Beim Einbau mit dem Fahrzeuggurt könnt ihr die Schale oftmals deutlich einfacher flach ins Auto stellen und eine angenehmere Liegeposition für euer Baby herausarbeiten.
Beachtet dabei immer die Anleitung zu eurer Schale, um sicher zu gehen, dass ein flacher(er) Einbau auch erlaubt und sicher ist und legt nur dann ein Handtuch oder ähnliches unter die Schale, wenn der Kindersitzhersteller dies explizit gestattet.
Übrigens: Der Einbau der Babyschale mit Isofix ist nur gefühlt sicherer als der gegurtete Einbau.
Tricks beim gegurteten Reboarder:
Was bei der Babyschale klappt, funktioniert auch beim rückwärtsgerichteten Kindersitz, der mit Gurt befestigt wird. Indem ihr den Kindersitz tiefer ins Autopolster drückt und die Spanngurte fester anzieht, neigt sich der Reboarder stärker. Sinnvoll ist es dabei, wenn ihr den Kindersitz zu zweit einbaut und einer von euch den Sitz am vorderen Sitzbankende vorsichtig tief in das Sitzpolster drückt und der andere die Spanngurte festzieht.
Bei einem Einbau in unseren Ladengeschäften vor Ort sind euch unsere Händler selbstverständlich immer behilflich und finden mit euch gemeinsam die angenehmste und sicherste Sitzposition für euer Kind.
Auch nach dem Kauf könnt ihr euch jederzeit an unsere Partner in eurer Nähe wenden, wenn ihr Fragen zur Einbausituation habt oder der Sitz nach einer Weile im Einsatz nicht mehr so gut passt und der Kopf plötzlich nach vorne fällt.
4. Der Einbau mit Wedge: So baut ihr euren Kindersitz flacher ein
Wenn die Autositzbank so steil ist, dass selbst die flachste Ruheposition zu aufrecht für euer Kind ist, könnt ihr euch bei manchen Kindersitzen noch mit einem praktischen Zubehörteil für Kindersitze behelfen, dem Wedge. Beim Wedge handelt es sich um einen Styroporkeil, der unter den Kindersitz gelegt wird, um ihn weiter zu neigen. Beachtet dabei, dass euer Kindersitz beim Einbau mit Unterlegkeil aufgrund der stärkeren Neigung meist mehr Platz benötigt. Auf dem folgenden Bild seht ihr die Unterschiede beim Einbau des Axkid Minikid mit und ohne Axkid Wedge ganz deutlich. Die Rückenlehne des Kindersitzes ist auf der rechten Seite, auf der das Wedge unter dem Sitz liegt, viel stärker geneigt, die Ruheposition für das Kind sichtbar angenehmer.

Einsatz des Wedge am Beispiel einer Britax Römer Babyschale und eines Reboarders, hier des Axkid-Minikid.

Das Axkid-Wedge ist mit allen Axkid-Reboardkindersitzen kompatibel. Einen solchen Unterlegkeil gibt es daneben auch für verschiedene andere Reboardkindersitze, so zum Beispiel für den oben gezeigten Britax-Römer MAX-WAY oder auch für gegurtete BeSafe-Kindersitze wie beispielsweise den iZi Combi X3. Beim BeSafe iZi Plus, der auch gegurtet wird, könnt ihr die Neigung bei ausreichendem Platzangebot durch den sogenannten schwebenden Einbau verbessern. Diesen erklärten wir in unserem Shop unter „Einbau“ iZi Plus.
Stützt den Kopf mit einem Nackenkissen von Sandini
Die Gurte sind fest am Kind, euer Kind sitzt optimal in seinem Kindersitz und ihr habt auch beim Einbau alles beachtet, aber der Kopf fällt noch immer nach vorne auf die Brust? Das kommt tatsächlich vor und bedeutet nicht automatisch, dass euer Kind einen anderen Kindersitz benötigt oder der gekaufte nicht zu Ihrem Nachwuchs passt.
Wenn ihr die Punkte 1 bis 4 abgeklärt habt und das noch nicht umfassend hilft, könnt ihr euch mit einem Nackenkissen im Kindersitz behelfen. Aber: Nicht jedes eignet sich gleich gut! Wir empfehlen bewusst die Schlafkissen der Marke Sandini, da diese im Nacken keine Wulst bilden und sehr geeignet für das Reisen im Kindersitz sind. Daneben könnt ihr das Kissen auch im Fahrradanhänger oder -sitz und auch im Buggy nutzen.
Die Sandini-Kissen werden unter dem Kinn geschlossen und stützen den Kopf eures Kindes sowohl von der Seite als auch von vorne. Die beiden Hälften des Sicherheitskissens sind an der Vorderseite mit Klett verbunden, der sich im Falle eines Unfalls löst. Der kuschelige Mikrofaserbezug des Kissens macht es besonders angenehm auf der Haut, der verwendete Outlaststoff verhindert das Schwitzen und ist sehr anschmiegsam. Hinzu kommt, dass Sandini-Kissen vom ADAC empfohlen und bieten sehr guten Halt für den kindlichen Kopf.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Kennt ihr die Problematik des Nachvornefallen des Kopfes auch? Wie habt ihr sie lösen können?
Danke für den ausführlichen Beitrag! Wir haben den Cybex Sirona Z mit der Basis. Leider haben wir auch eine sehr steile Rückbank und der Kopf fällt immer wieder nach vorne. Auch ist die flachste Ruheposition für unser Baby nicht sehr flach. Gibt es da noch irgendeinen Tipp? Oder haben wir uns für einen falschen Sitz entscheiden. ☹️
Lg Sandra
Hallo,
die Rugeposition des Sitzes ist stark vom Auto abhängig. Sofern ihr Kind korrekt gesichert ist, das vorfallen des Kopfes aber stört, empfehle ich ihnen zu einem unserer Fachhändler zu fahren um Alternativen zu testen. Unsere Fachhändler finden sie hier: https://www.kindersitzprofis.de/shop/kindersitze/reboarder/
Liebe Sandra, wir haben leider das gleiche Problem mit unserem Sirona z 😕
Ich bin schon am verzweifeln und kurz davor einen zweiten Kindersitz zu kaufen. Sehr ärgerlich gerade bei dem hohen Preis des Sirona z. Bei dem Modell Sirona s hat keine Freundin das Problem nicht, da ist die basis fest im Sitz integriert, hat wohl dadurch einen anderen winkel.
Hast du mittlerweile eine Lösung finden können?
Liebe Grüße
Romina
hallo sandra, wir haben das gleiche system – und das gleiche problem. würde mich gerne dazu austauschen. bei interesse bitte um kurze kontaktaufnahme unter asdg@gmx.at. herzlichen dank und lg, alice
Hallo! Wir haben das gleiche Problem. Habt ihr eine Lösung gefunden? Schöne Grüße! Mi
Wir haben leider auch das Problem. Falls es eine Losung gibt, wäre ich für Tipps dankbar!
Hallo! Wir haben auch den sirona z und das gleiche Problem 😕 gibt es schon einen Lösung dafür ?
Hallo… wir haben ebenfalls den Sirona Z I-size. Auch bei uns fällt der Kopf nach vorn. Schade, dass das bei dem Preis nicht besser gelöst ist. Hat jemand schon eine Lösung?
Viele Grüße
Hallo,
je nachdem wie alt das Kind ist, ist es zwar eventuell unangenehm, aber nicht schädlich. Sollte es den kleinen Passagier stören ist ein Schalfkissen wie Sandini eine möglichkeit: https://www.kindersitzprofis.de/shop/sandini-sleepfix-kids.html